Foto: Filmszene aus „David“ von Peter Lilienthal, ©Vietinghoff Filmproduktion
Anlässlich des Holocaust Gedenktages organisiert das Willy Brandt Haus einen Filmabend. Gezeigt wird Peter Lilienthals Werk „David“, der 1979 den Goldenen Bären auf der Berlinale gewann.
Der Film basiert auf Joel Königs autobiografischen Aufzeichnungen „Den Netzen entkommen“ und fragt nach dem Ursprung von Vorurteilen und Hass. Ein leiser, grübelnder Film mit einer großartigen Besetzung. Die Schauspieler Eva Mattes, Gustav Rudolf Sellner und Valter Taub gehen in ihren Rollen förmlich auf. Gedreht wurde der Film 1978 in Berlin und in der damaligen DDR.
Zum Plot: David ist gerade mal volljährig und trägt eine Kippa. Er lebt mit seiner Familie in Berlin. Am Tag nach dem Reichsprogrom wird sein Vater verhaftet und eingesperrt. Irgendwie hofft die Familie, glimpflich davon zu kommen. Doch dann werden Davids Eltern deportiert und nun kriegt auch er Angst um sein Leben und taucht unter. Immer auf der Hut, nicht entdeckt zu werden, sucht David verzweifelt einen Weg, Deutschland den Rücken kehren zu können und zu fliehen.
Der Film nähert sich der Welt seiner Charaktere ganz sanft und mit einer Schweigsamkeit, als wolle er sie mit seiner Anwesenheit nicht verletzen. Als Protagonisten wurden keine großen Helden der Geschichte auserkoren, sondern verträumte oder von Schicksalsschlägen der Realität betroffene Personen.
Der 1929 geborenen Peter Lilienthal lebt übrigens noch und zwar in München. Er wird zum Screening anwesend sein und sich im Gespräch mit Frau Kayer über den Film und das Zeitgeschehen austauschen.
WANN?
Montag, 27.1.2020, 19 Uhr
Begrüßung durch Gisela Kayser, Geschäftsführerin und künstlerische Leiterin sowie Dietmar Nietan, Vorsitzender des Willy-Brandt-Hauses
WO?
Willy-Brandt-Haus
Stresemannstr. 28
Berlin -Kreuzberbg
WAS?
„The Lonka Project – Kurzfilm (Hommage an die letzten Holocaust-Überlebenden)
„David“, Drama, 122 min
Darsteller: Mario Fischel, Valter Taub, Irena Vrkljan, Hanns Zischler
Produzent: Joachim von Vietinghoff
EINTRITT?
frei, Personalausweis nicht vergessen