In der durch crowdfunding finanzierten Dokumentation „972 Breakdowns“ knattern fünf junge Kunststudenten mit alten Ural-Motorräder durch die Welt. Anne, Efy, Elisabeth, Johannes und Kaupo aus Halle an der Saale hegen keinen geringeren Anspruch, als auf dem Landweg nach Big Apple zu gelangen. Es handelt sich ja ’nur‘ um schlappe 43 000 Kilometer. Ausgestattet mit Ersatzkurbelwellen, Motoren, einer Kettensäge, Fressalien und vielen anderen nützlichen Gegenständen in ihren Beiwagen machen sie sich auf den russischen Kultmaschinen in Richtung Osten und passieren dabei drei Kontinente. Es geht durch Kasachstan, die Mongolei, den Fernen Osten Russlands, über Alaska und Kanada nach Amerika. So richtig haben sie zu Beginn der Reise wohl keinen Schimmer, worauf sie sich einlassen. Und dass sie mehr oder weniger so naiv an die Sache herangehen, ist wahrscheinlich gut so. Hätten sie nur die leiseste Ahnung gehabt, welch strapaziösen Bedingungen sie sich ausliefern werden würden, wäre das Projekt wahrscheinlich gleich ad acta gelegt worden. Aber nun sind sie drei Jahre unterwegs, erleben die abenteuerlichsten Straßenverhältnisse, müssen tüfteln, improvisieren, guter Dinge bleiben und vor allem eins: nie resignieren. Jenseits des Massentourismus stoßen sie auf unendliche Weiten, extrem hilfreiche Menschen und auf eine immer wieder frappierende Gastfreundschaft, die sehr bewegt.
Breakdowns steht hier übrigens für Pannen. Sage und schreibe 972 Schäden an den Motorädern sind zu verzeichnen, aber immer spüren sie jemanden auf, der mit Rat und Tat zur Seite steht wie zum Beispiel Mechaniker Maxim aus dem sibirischen Bilibino, der Hänger konstruiert, damit die Truppe die Motorräder nicht mehr durch den Kolyma ziehen muss. Oder der Ural-Händler Mickey aus Alaska, der sich mit den Maschinen auch bestens auskennt.
Das ganze Pannen-Theater ist spannend gefilmt und zeigt, dass Extremreisen als Lebensweg auch ein Entwurf sein kann. Mit Ausdauer, Brain und Hilfe kannst Du es schaffen und kommst bis in die entlegensten Zipfel der Welt.
Regie: Daniel von Rüdiger
Länge: 115 min
Doku, Deutschland 2020
KINOs, in denen der Film läuft:
Hackesche Höfe, Rosenthaler Str. 40-41
Do, 17.9.- Mi, 23.9., jeweils 14.30 Uhr, Sonntag auch 12.15 Uhr
Casablanca, Friedenstr. 12, Adlershof
Mi, 5.10., 17.45 Uhr
Mi, 14.10., 15.30 Uhr
Babylon, Rosa-Luxemburg Str. 30, Mitte
Do, 22.10. – Sa, 24.10., jeweils 20 Uhr
Mi, 28.10., 11 Uhr (Kinderwagenkino
Alle Filminformationen unter leavinghomefunktion.com