Du wolltest Deine Stadt schon immer mal besser kennenlernen? Dann bietet sich ein Baukulturspaziergang durch Berlin doch eine kurzweilige Möglichkeit dazu. Die Bundesstiftung Baukultur hat sich seit Mai einmal pro Monat diese Baukulturführungen in Hamburg, Köln, München und natürlich unserer schönen Spreemetropole auf den Zettel geschrieben. Denn: Die Stiftung will neugierige Menschen einladen, sich mit ihrer Umgebung intensiver auseinanderzusetzen.
Geführt von Ticket B -Geschäftsführer Thomas Krüger, selbst Architekt und Hochschullehrer, was in doppelter Hinsicht ein Glückstreffer ist, denn der Mann hat einfach so ein umfangreiches profundes Wissen, welches er auch noch wunderbar vermitteln kann, so dass die Touren mit ihm immer eine Bereicherung sind.
Am Samstag geht es durch die neugebaute Mitte.
Beginnend am aus komplett aus Holz gefertigtem, beeindruckenden Stadtmodell im Maßstab 1:500 im Atrium der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, das die aktuellen Planungen in der gesamten Innenstadt, vom Alexanderplatz bis zur City West vorstellt, geht die Tour am alten Kriegerheim von 1908, auch Marinehaus genannt, vorbei. Diese Ruine soll 2022 von einem skandinavischen Büro umgebaut werden und dann als Veranstaltungsort fungieren.
Vorbei am Märkischen Museum, das quasi gegenüber liegt, gehts an der Spree entlang. Gegenüber entdeckst Du die von Rem Kohlaas gebaute Niederländische Botschaft mit 14 Ebenen. Den schönsten Teil des Hauses hat sich natürlich der Ambassador himself ausgesucht – ganz oben.
Weiter gehts zum Spittelmarkt, wo gemeinsam mit der Neugestaltung des Molkenmarktes ein mondänes innerstädtisches Quartier entstehen wird, das sich hauptsächlich im Besitz der öffentlicher Hand befindet.
Ein Baustein, das geplante Gemeinschaftshauses für drei Religionen – House of One am Petriplatz hat bereits eine große internationale Beachtung gefunden. Angedacht ist der Ziegelbau mit wenigen Fenstern, aber einer Vielzahl an Oberlichtern. Auf dem Nachbargrundstück wurde eine ehemalige Lateinschule ausgegraben, dort soll ein archäologisches Zentrum errichtet werden.
Vorbei am Versuchsschiff des Flussbades Berlin, wo sich ein Getränk und eine kurze Pause anbieten, schlenderst Du am ehemaligen Staatsratsgebäude vorbei. Hier dient ein Reststück des gesprengten Schlosses als Portal. Auf die kleinen und feinen, baulichen Besonderheiten und Zusammenhänge weist Krüger erfreulicherweise immer wieder hin.
Das Humboldforum soll nun erst im November eröffnet werden. Die Berliner schockt seit der Verzögerung im Flughafenbau ja nur quasi noch sehr wenig.
Die letzte Station der ausgiebigen Tour ist die James-Simon-Galerie von David Chipperfield. Eine große Freitreppe zum Lustgarten schließt hier ans Alte Museum an. Nach jahrelanger Pause ist damit im Zentrum wieder ein zeitgenössischer Kulturbau von höchstem Rang entstanden. Das neue Eingangsgebäude kann als gebaute Einladung an die Stadtgesellschaft verstanden werden und öffnet am 13. Juli mit einem Fest für alle.
Termine im Überblick:
jeweils samstags, 11 Uhr
Sa ,7. September
Sa, 5. Oktober
Treffpunkt:
Hauptstadtmodell im Atrium der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz
Am Köllnischen Park 3
10179 Berlin Mitte
Dauer der Führungen
ca. 2,5 Stunden
Orte und Bauwerke der Führung:
Hauptstadtmodell
Märkisches Museum (Ludwig Hoffmann, Marinehaus: Adept) Niederländische Botschaft (OMA)
Gewerkschaftshaus (Max Taut)
Nikolaihaus, Brüderstraße
Fischerinsel
U-Bahnhof Spittelmarkt
House of One (Kühn Malvezzi), Breite Straße
Archäologisches Zentrum, Petriplatz (Florian Nagler)
Flussbad Berlin (Flussbad Berlin e.V. )
Flussbad Garten, Café am Garten des Staatsratsgebäudes
Projekt Wiederaufbau Bauakademie
Wohnen am Schinkelplatz (u.a. Volker Staab)
Humboldtforum (Franco Stella)
Lustgarten, James-Simon-Galerie (David Chipperfield)