In „B-Movie“ dokumentiert Regisseur und Produzent Klaus Maeck die Musik- und Kunstszene im wilden West-Berlin der 80er Jahre. Über 150 Stunden Material sichtete der Hamburger, das teils aus privaten Schatzkisten, teils aus Fernseharchiven und Radiostationen stammt. Als roter Faden zieht sich Mark Reeder als Ich-Erzähler durch den pulsierenden Streifen. Er scheint überall dabei gewesen zu sein.
Im Alter von süßen 20 Jahren kehrt Reeder dem düsteren Manchester den Rücken und kommt nach West-Berlin. Der Brite mit dem Faible für Uniformen ist fasziniert von der deutschen elektronischen Musik und taucht gleich in den Großstadtdschungel der geteilten Stadt ein. Schnell gehört er zu damals noch überschaubaren Szene, und jobbt, immer adrett gekleidet, als Roadie, Türsteher, Musiker, Manager und als Darseller in Undergroundfilmen.
Weil er sich in der Musikszene auskennt, trifft er natürlich auch Größen wie Nick Cave und Blixa Bargeld, die in den damals angesagten Läden wie z.B. das Risiko an den Yorckbrücken abhingen.
Aber wir machen auch Bekanntschaft mit Westbam und dem Wandel der Musik hin zu House und Techno, die das Jahrzehnt ausklingen lassen.
Gerade herausgekommen sind das Buch zum Film, die DVD und natürlich auch die großartige Mugge dazu. Als besonderer Ohrwurm erweist sich dabei „You need the drug“, wofür Westbam Richard Butler von den Psychedelic Furs gewinnen konnte.
Die stimmungsvolle, augenzwinkernde Zeitgeschichte mit einem phantastischen Soundtrack sollten sich nicht nur Berlin-Fans entgehen lassen!
Samstag, 3. Okt., 21.50 Uhr, ARTE
Wiederholungen:
So, 11.10. um 1:40 Uhr
Fr, 23.10. um 2:05 Uhr
Und auch sieben Tage zu sehen in der ARTE-Mediathek.