Dem Autodidakten Manolo Ty kann man höchsten Respekt zollen. Seine Fotos sind von technischer Brillianz und von präziser Wahrnehmung wie man es nicht hätte besser von einem ausgebildeten Fotografen erwarten können.
Um dem beschränktem Denken im gewohnten Umfeld zu fliehen, jobbte Ty, der damals noch Manuel Tysarzik hieß und aus dem ruhrpottigen Hagen stammt (wo übrigens auch Susanne Gabriele Kerner alias Nena aufwuchs) in Fabriken und kaufte sich dann im Sommer 2006 ein One-Way-Ticket nach Bangkok und seine erste Spiegelreflexkamera.
Fremde Kulturen und Traditionen zu erschließen, wurde zu Sucht von Manolo. Dieses Wissen möchte er mittels seiner Bilder in den deutschen Kulturkreis zurückbringen und zur internationalen Verständigung beitragen.
Europa, Ost-, Südost- und Süd Asien, Mittlerer Osten, Zentral- und Südamerika wurden von dem Künstler bereist. Er lebte in über 85 Ländern der Welt wie z.B. Paraguay, Panama, Oman und Tibet. Jedem einzelnen Land wird ein Foto gewidmet, was den Titel der Ausstellung erklärt. Diese ermöglicht den Einblick in internationale Fotoarbeiten, aber auch in zum ersten Mal veröffentlichte Auszüge aus Langzeitserien Tys.
Dabei legt sich der demnächst 30Jährige auf kein Genre fest, sondern beschäftigt sich mit der sozialdokumentarischen Fotografie über Portraits und Architektur bis hin zur Modefotografie. Und schafft es gekonnt, den richigen Moment abzupassen und detailgenau festzuhalten, was den Betrachter des Werkes schon fast zum Teil des Geschehens macht. So fühle ich mich beim Betrachten des indischen Jungen als wäre ich bei „Slumdog Millionär“ anwesend.
Neben der Fotografie zählt Kampfsport zu den Leidenschaftens Tys. In diesen Sommer tritt er zur Weltmeisterschaft im Tang Soo Do in Las Vegas an. Da heißt es nur ein zweites Mal: Respekt!
Die Ausstellung ist bis Sonntag, 26. Juli in der Galerie Blond & Blond Contemporary, Gartenstraße 114, zu sehen. Dienstags bis Freitag, 14-19 Uhr, Samstag 12-16 Uhr.
Sollte man sein Herz an das eine oder andere Foto verloren haben, kann man es einfach kaufen. Die Preie bewegen sich zwischen moderaten 140 Euro bis hin zu 600 Euro.