Seit mehr als 40 Jahren ist Gerrit Meijer in der Berliner Musikszene unterwegs. Also Sohn eines Holländers und einer Deutschen in Berlin-Neukölln aufgewachsen, erprobte er sich als Gitarrist bei der Beatband The Voodoos. Als in dern 70er Jahren dann ein radikal neuer Sound aus England nach Deutschland rüber schwappte, gründete Gerrit in Westberlin gemeinsam mit drei Kumpels Knut, Raymond und Jürgen die Punkband PVC. Sie wollten sich mit ihrer Musik abheben vom weichgespülten Califoniasound. Man traf sich und probte im Punkhouse, das am Kudamm auf Höhe des Lehniner Platzes verortet war. Als 1978 das SO36 seinen Schlund in der Oranienstraße eröffnet, spielt natürlich PVC am Einweihungs-Abend. Zwei Jahre war die Combo am Start, und ihr Comeback wurde hauptsächlich vom AIDS-Tod Knut Schallers überschattet.
In seiner Autobiografie erzählt nun Meijer ungeschminkt von seinem musikalischen Leben, dem Pendeln zwischen Ost und West, Begegnungen mit anderen Musikergrößen wie Bowie, Pop und Bargeld, der Glanzzeit des Punks, und lässt das alte Westberlin unverblümt wieder auferstehen. Der Blick gelingt ohne große Nostalgie und Pathos.
WANN
Donnerstag, 13.10.2016, 19.00 Uhr
WO
in der Milchbar, Mantteufelstr. 41, Kreuzberg
Das Buch „Berlin, Punk und PVC“ ist im Eulenspiegel-Verlag erschienen und kostet 19,99 Euro.