Im Rahmen der Berlin Design Week, die eigentlich gar keine ganze Woche, sondern vier Tage umfasst, gibt es jede Menge spannende Èvents zu entdecken. Diesen Lab Talk allerdings solltest Du keinesfalls verpassen. Historisch gesehen bot Gestaltung, ausgehend von der Arts-and-Crafts-Bewegung Mitte des 19. Jahrhunderts bis ca. 1920 über das Bauhaus bis hin zu ökologischem Design in den 1970ern immer auch eine Antwort auf soziale, wirtschaftliche und ökologische Umbrüche.
Wie verändert sich das Design in Europa angesichts lokaler und globaler Krisen in heutiger Zeit? Welche Strategien unterstützen eine krisenfeste europäische Designlandschaft ? Spielen Tradition, Innovation, Kollaboration und das Künstlerische eine Rolle dabei? Worin liegt die Stärke Europas im Vergleich zu anderen Regionen? Diesen Fragen widmen sich junger europäischer Designer*innen. Sie sind sowohl in traditionsreichen Designbereichen ihres jeweiligen Landes integriert und mit langjährigem Know-how ausgestattet als auch in der Lage, auf bestehende Industrie- oder Handwerksstrukturen zurückzugreifen. Dennoch suchen sie mit einem frischen Blick in die Zukunft nach kreativen und funktionellen Lösungen, um den momentanen Herausforderungen genüge zu tun.
Zu Beginn des Events liegt der Fokus auf Design als Werkzeug für gesellschaftlichen Wandel, für soziale Innovation und Partizipation. Diskutiert werden Projekte, die weniger Produkte als vielmehr soziale Räume und Prozesse gestalten. Mit dabei: Robida aus Slowenien an der Schnittstelle von Design, Medien und Raum. Das Kollektiv untersucht kulturelle Möglichkeiten im ehemals ländlichen Raum. Atelier Ad-hoc aus aus Rumäniens Hauptstadt betreiben ein Designstudio als auch eine NGO. Die niederländische Plattform iii Instrument Inventors verbindet technologische Innovation mit theoretischen Überlegungen und menschlicher Erfahrung. Henna Lampinen gründete in Helsinki ihr Label henna, das sich mit inklusiver Mode beschäftigt.
Im zweiten Teil des Abends geht es um Materialität und Handwerk als Schlüssel zur Resilienz im Design – Strategien für nachhaltige, widerstandsfähige und anpassungsfähige Gestaltung in Zeiten globaler Krisen sollen analysiert werden. Hier im Team: Jules Péan aus Luxemburg, der sich an Materialexperimente wagt. Magdalena Jugo nutzt in ihrer Geschirrkollektion Regional Dreaming lokale Materialien und Techniken. Siim Karro und sein Team von Myceen aus Estland erforschen die vielfältigen Anwendungen von Pilzmyzel. Adrienn Király und Bálint Szalai betreiben in Budapest ihr sozial orientiertes Label itthon, das alltagstaugliche Objekte, beruhend auf traditionellen Techniken aus Bálints Heimatregion Vojvodina, herstellt. Und Anthony Bonnici aus Malta entwickelte mit seinem Team im Projekt URNA ein neues Ritual für den Umgang mit menschlichen Überresten.
EUNIC Berlin Next! ist im Rahmen der BDW bereits zum dritten mal dabei, dieses Jahr erstmals in Kooperation mit dem Aedes Metropolitan Laboratory, wo alles stattfindet.
TERMIN:
Mi., 14. Mai 2025, 17.30 Uhr
LOCATION:
Aedes
Christinenstr. 18-19
10119 Berlin Mitte, U2 Senefelder Platz
EINTRITT:
gratis, Anmeldung <click>