Und dieser steht in der Ausstellung, die den gleichnamigen Titel Trees trägt, komplett lebendig und in wunderschönen Variationen im Mittelpunkt. Und zwar vom gebürtigen Briten Michael Kenna ganz großartig in Szene gesetzt.
Kenna fotografiert seit inzwischen fünf Jahrzehnten Bäume, die ein prägendes Element in seinem Werk darstellen. Nun präsentiert der 70jährige ausgewählte Arbeiten in dem Buch „Arbres/Trees“, das gerade frisch als zweite Auflage bei Skira erschien.
In der Charlottenburger Galerie ist nur noch diese Woche eine erlesene Auswahl an Schwarz-weiß-Fotografien zu sehen, auf denen Kenna die Wechselwirkung zwischen Landschaft und von Menschen geschaffenen Strukturen einfängt. Jeden Baum umgibt eine ganz besondere Aura. Mal mystisch, in Nebel getaucht, mal künstlicherisch, wie ein Gemälde oder eine Bleistiftzeichnung anmutend, immer faszniert das schlanke Lebenwesen den Zuschauer. Die von Kenna fotografierten Bäume sind Fügungen. Häufig reiste der Künstler auch nach Japan, wo er beispielsweise den Kussharo Lake Tree auf Hokkaido öfter vor die Linse nimmt. Im Jahr 2013 fiel dieser Baum der Axt zum Opfer, wovon ein letztes Foto zeugt. Das lässt sich natürlich auch in der Schau entdecken.
Und wenn Du die sorgfältig passepartourierten Kunstwerke begutachtet hast, kannst Du sicher nachvollziehen, warum Kenna Bäume seine stillen Freunde nennt, mit denen er sich gerne unterhält.
Kenna, der ursprünglich Grafik und Kunst studierte, fotografiert im analogen Mittelformat (Rollfilm 6×6) und ist ein Meister eigener Abzüge, die er präzise in seiner Dunkelkammer ausarbeitet. Der Fotograf lebt und arbeitet inzwischen in Seattle.
ZU SEHEN:
Galerie Albrecht
Bleibtreustr. 48, Berlin-Charlottenburg
GEÖFFNET:
Die – Sa von 12– 18 Uhr
bis zum 2. Dezember 2023