Viele von uns kennen Olaf Schwarzbach, wie OL mit bürgerlichem Namen heißt, als Comiczeichner, der in der Berliner Zeitung oder auch im Stadtmagazin zitty seine Strichmännchenstories veröffentlicht.
Nun ist der Berliner auch unter die Schreiberlinge gegangen. Einer Lesung im Juni konnte ich beiwohnen.
Der kleine Raum in der Bibliothek am Wasserturm hat sich relativ schnell gefüllt und alle sind begeistert, dass es hier so unkonventionell abgeht. Man sucht sich einen Platz, ein Verkaufstisch mit Wein steht bereit, OL kommt relativ pünktlich an, und los gehts. Mit einem Diaprojektor werden alte schwarz-weiß Dias aus Olafs Kindheit, Jugend und Adoleszenz an die Wand geworfen. Dazu liest der sympathische inzwischen ja auch fast 5o+ler ausgewählte Passagen seines humorvollen autobiografischen Buches „Forelle grau“. Zwischendurch immer mal ein anderes Dia, einen Schluck Rotwein, die Birkenstocksandalen sind längst abgestreift, und die Brille sitzt auf der Nase. Nach einer halben Stunde fragt der Autor, wieviel Zeit denn ins Land gegangen wäre und ob er noch weitere Kapitel lesen könne. Das Publikum bejaht einhellig.
Und so erfahren wir über die Schulzeit in Potsdam, später in Konflikt mit der Stasi, danach in besetzten Häusern in Prenzlauer Berg und schließlich die Flucht nach Westberlin kurz vor dem Mauerfall Anekdoten, die das Leben schrieb und man selbst doch so nicht erlebt hat.
Das Buch „Forelle grau“ erschien im Berlinverlag und ist für 19,99 Euro zu haben. Aber sicher kann man auch heute direkt vor Ort zuschlagen.
OL gibt nun am Mittwoch, 13. April 20 Uhr wieder Passagen aus seinem turbulenten Dasein zum Besten.
In der Kunstgalerie Reh-Transformer, Kopenhagener Str. 17, Prenzlauer Berg
Eintritt: 6 Euro
Hier eine Kostprobe der Lesung:
