Am 31. Mai wäre Fassbinder 70 Jahre alt geworden. Einer der größten deutschen Film- Regisseure stirbt jedoch bereits 1986 im Alter von 37 Jahren an den Folgen seiner Alkohol- und Drogenabhängigkeit. Kaum jemand war besessener, aber auch umstrittener als Rainer Werner Fassbinder.
Um sich dem Phänomen RWF zu nähern, hat der Martin Gropius Bau die Ausstellung „Fassbinder Now“ konzipiert.
Noch eine knappe Woche, nämlich bis zum 23. August kann man hier in die Welt des Autors, Regisseurs und Produzenten, der stets zu polarisieren suchte, eintauchen.
Im Entré stapeln sich neun Monitoren, auf denen Ausschnitte mit Interviews des Workoholics gezeigt werden. Das macht Spaß, weil Fassbinder auch mal zurückpampt oder sich selbst entsprechend in Szene setzt. Leider fehlen hier Kopfhörer man muss sich nahe der seitlichen Lautsprecher postieren, um alles genau mitzukriegen. Im zweiten Raum sind persönliche Gegenstände wie die Lederjacke, das Bayern-T-Shirt und nicht zu vergessen sein Rennrad, das er liebevoll „Franzl“ titulierte, zu begutachten.
Außerdem lässt sich anhand von Briefen, Drehbüchern und anderen Originaldokumenten eine erstaunlich strukturierte Arbeitsweise des Schwernöters erkennen.
Wunderbar anzuschauen sind im hinteren Saal die Filmkostüme aus „Lilli Marleen“ auf eleganteste Weise verkörpert von Hanna Schygulla und der Mieze aus „Berlin Alexanderplatz“, gespielt von einer blutjungen Barbara Sukowa. Kostümbildnerin Barbara Baum hat viel Liebe ins Detail gesteckt. Am 23. Mai war sie zu Gast bei Knut Elstermann in der Sendung „12 Uhr mittags“.
Ein bisschen mehr Zeit sollte man sich für die Filmausschnitte der wichtigsten Werke nehmen. Auf drei Leinwänden werden wechselnd nacheinander Szenen der wichtigsten Werke präsentiert. Wünschenswert wäre natürlich auch gewesen, hätte man die „Lilly“ oder“ Maria Braun“ in voller Länge genießen können.
Diese Idee nimmt man zumindest mit nach Hause: Ab in die Videothek und sich mit alten Streifen eindecken, auch wenn ein Abend bei weitem nicht für alle 44 Werke Fassbinders ausreicht.
Fassbinder für alle & zusammengefasst zur Zeit auch in der arte-mediathek!
Stimmt! So z.B. noch bis Mittwoch Abend die grandiose Hanna Schygulla in „Die Ehe der Maria Braun“.
Cool. Danke für den Tip.
Hey, das klingt echt gut. Werde ich mir sicher anschauen. Im Gropius sind sowieso meist die besten Ausstellungen.