Plakat zum Festival (Foto: AS)
Plakat zum Festival (Foto: AS)

Menschenrechte von Frauen im Blick

Die aktuellen gesellschaftlichen und politischen Debatten wie auch unterschiedliche Perspektiven auf das Thema Frauenrechte stehen im Fokus des Filmfests FrauenWelten. Das von TERRE DES FEMMES bereits zum 24. mal organisierte Festival präsentiert ein kuratiertes Filmprogramm, das dem Missstand, dass statistisch gesehen jede vierte Frau – egal, aus welcher sozialen Schicht oder Altersgruppe – von häuslicher Gewalt betroffen ist, eine Bühne bieten will.
Der Schwerpunkt in diesem Jahr liegt auf den drei Themen: häusliche und sexualisierte Gewalt an Frauen, Frauenrechte im religiösen Kontext und gesundheitliche Versorgung von Frauen. Als Schirmherrin tritt
die wunderbare Jasmin Tabatabai auf.
In den ersten Themenbereich fallen auch Geschichten, die den Umgang mit Missbrauch aus autobiografischer Sicht aufarbeiten. So sucht die französische Schriftstellerin Christine Angot in A family FAMILY die Familie ihres Vaters, der sie als Teenager missbrauchte, auf, um deren Haltung zu den Verbrechen zu ergründen. We are fire von Karen Vázquez Guadarrama hingegen zeigt, wie die junge Künstlerin Mar Maremoto in Mexiko gegen die immer gefährlichere Realität für Frauen und die Femizide in ihrem Land eintritt.
In der religiösen Sparte läuft unter anderem MEDIHA von Hasan Oswald. Die Doku erzählt von der jungen Jesidin Mediha, die Entführung und Versklavung durch den IS überlebt und sich mit ihren Brüdern auf die Suche nach ihren vermissten Familienmitgliedern begibt.
Der dritte Schwerpunkt – gesundheitliche Versorgung von Frauen- spannt einen Bogen von den historischen und politischen Entwicklungen, etwa zu Schwangerschaftsabbrüchen, über Mutterschaft bis hin zu ökonomischen Faktoren, die Einfluss auf Gesundheit des vermeintlich schwachen Geschlechts nehmen. So begleitet der Dokumentarfilm Stray Bodies von Elina Psykou vier Frauen, die durch Europa reisen, um die Gesetze ihrer Heimatländer betreffend Schwangerschaftsabbrüche, In-Vitro-Fertilisation und aktive Sterbehilfe auszuhebeln.
Zur Eröffnung am Mittwoch läuft The Brink of Dreams. Hier gründet in Ägypten gründet eine Frauengruppe einen rein weiblichen Straßentheatertrupp, um gegen traditionelle Rollenbilder zu kämpfen. Am Freitagabend ist deutsche Beitrag Die geschützten Männer, in dem ausschließlich Männer von einer rätselhafte Krankheit heimgesucht werden. Nach dem Screening gibt es ein Q&A mit Regisseurin Irene von Alberti und den Schauspielern Bibiana Berglau und Yousef Sweid.
Natürlich laufen nicht nur Filme auf dem Festival, es gibt auch spannende Diskussionsrunden, zu denen beispielsweise die Friedensnobelpreisträgerin Leymah Gbowee aus Liberia geladen ist. Ferner kannst Du die Ausstellung Stories of Menstruation besuchen oder an einer Stadtführung zur Frauengeschichte teilnehmen. Insgesamt bietet sich Dir die Chance, aus über 30 aktuellen Kurz-, Spiel- und Dokumentarfilmen aus mehr als 20 Ländern zu wählen. Und Dich mit Frauenrechten in den verschiedenen Kulturen auseinanderzusetzen. Das komplette Programm findest Du hier, click.

TIMETABLE
Mi, 23.10. – Di, 29.10.2024

Eröffnung: Mi, 23.10.24, 19.15 Uhr mit Am Rande der Träume

LOCATION
Kino in der Kulturbrauerei;
Schönhauser Allee 36, Prenzlauer Berg

TICKETS:
10 Euro, Festival-Pass 80 Euro

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