Regina Ziegler – die Frau mit den flammenroten Haaren – ist eine Institution des Berliner Filmgeschäfts und gehört zu den erfolgreichsten ihrer Branche in Deutschland. Vor 44 Jahren gründete die in Quedlingburg Geborene ihr Unternehmen Ziegler Film,, und zwar in der Form, dass sie mit 60 DM in der Hand, zum Fehrbelliner Platz marschierte, um dort eine Firmierung anzuzeigen. Damit verkörperte sie die erste Frau in einer sonst männerdominierten Produzentenbranche.
Sie bewies Ausdauer, Mut und Durchsetzungsvermögen, hat mit namhaften Regisseuren wie Fassbinder, Schamoni, Schlöndorff, Zanussi und vielen anderen mehr zusammengearbeitet. Mit letzterem verband sie eine tiefe Freundschaft und setzte viele seiner Theaterstücke an der Schaubühne für das kleine Fernsehspiel im ZDF um. Preise, und nicht zu knapp, konnte die Wahlberlinerin dafür einheimsen: Emmy, Ehren-Lola, Grimme-Preis zieren ihr Zuhause. Über 500 Filmen hat die rüstige Mitsiebzigerin auf die Leinwand verholfen.
In ihrem im Oktober bei C. Bertelsmann erschienenen Buch „Geht nicht, gibt’s nicht. Mein filmreiches Leben“ blickt sie auf waghalsige Entscheidungen wie u.a. der Ausbruch aus einer gut funktionierenden Ehe, bittere Niederlagen, aber auch auf grandiose Erfolge zurück. Dass Regina ihren Job mit größtmöglicher Leidenschaft ausübt, hat recht schnell Ulrich Schamoni, der sie einen ‚Silberstreifen am Produzentenhimmel‘ nannte, erkannt. Dem Leser werden sowohl Einblicke in ihr Privatleben – Tochter Tanja tritt nach dem Tod von Ehemann Wolfgang Gremm im Sommer 2015 als Geschäftpartnerin ein – als auch hinter die Kulissen ihres Berufs gwährt. Die Autobiografie zeigt ein Sittenbild des deutschen Filmschaffens der letzten Jahrzehnte par excellence.
Frau Ziegler höchstpersönlich stellt ihr 352 Seiten starkes Werk in der Charlottenburger Galerie vor. Und signiert es natürlich auch.
Hier kannst Du schonmal bei einer Leseprobe reinschnuppern.
ZEIT:
Freitag, 15.12., 19.30 Uhr
ORT:
Egbert Baqué Contemporary
Fasanenstr. 37, Hinterhaus
EINTRITT:
frei