La traviata

Giuseppe Verdi hat viele tolle Opern komponiert, von „Rigoletto“ über „Don Carlos“ bis hin zu „Aida“. Aber kaum ein Stück fand soviel Anklang wie seine Geschichte über die Edelkurtisane Violetta. Seine mitreißende Musik hat „La Traviata“ zu einem der beliebtesten Werke in der Szene überhaupt gemacht. Aber auch das bewegende Schicksal von Violetta Valéry trug zur Populärität der Oper bei.

Die begehrte, doch durch ihre Schwindsucht zum Tode verurteilte Primadonna der Prostituion verkörpert auf tragische Weise das Bild einer sehnsüchtig liebenden und leidenden, zugleich auch eigenständigen Frau.

Und hier setzt Nicola Raab, die die Oper inszeniert hat, auch an. Zwischen Aktualität und Mythos fokussiert sie auf Violetta als Figur heutiger Zeit: eine selbstbestimmte, doch einsame und todkranke Heldin. Ihr Schicksal ist verknüpft mit Gedanken um die sagenhafte Geschichte, beruhend auf Dumas Kameliendame, mit den Verheißungen der amüsierwütigen Pariser Abendgesellschaften des 19. Jahrhunderts. Mit dem Glauben an die wahre Liebe, die jedoch unter Gottes Segen zu stehen hat Im Angesicht ihrer Diagnose versucht Violetta sich, in die Welt der Phantasie zu retten. Doch aus der Realität des Todes gibt es kein Entrinnen und nach einem letzten Aufflackern ihrer Lebenskräfte schwindet sie im wahrsten Sinne des Wortes dahin. Kaum wurde Sterben schöner und stimmgewaltiger inszeniert als in dieser Oper.

Die komplette La traviata-Besetzung verneigt sich vorm Publikum (Foto: AS)

Unter der musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor Ainārs Rubiķis ist die Premierenbesetzung wieder zu erleben: Natalya Pavlova mit ihrer einzigartigen, glanzvollen Stimme als Violetta, Ivan Magrì als Alfredo, und dem Vater Germont verleiht Ensemblemitglied Günter Papendell seinen extrem ausdrucksstarken Bariton. Ansonsten gibt es auch noch jede Menge tolle andere Sänger, das Ensemble ist so kraftvoll und zahlreich wie sich bei der Abschiedsszene zeigt.

Das Melodram in drei Akten aus dem Jahre 1853 wird in in italienischer Sprache aufgeführt und hat eine Pause.

TERMINE:
Fr, 13.12.2019 und
Di, 17.12.| Fr, 20.12.| Mo, 23.12.| Mi, 25.12.
jeweils 19.30 Uhr

LOCATION:
Komische Oper
Behrensstr. 55
10117 Berlin-Mitte

TICKETS:
12 bis 84 Euro

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert