Hängeleuchten Modell 101 „Laterne“ aus Papier, zusammengenäht (Foto: Anne Schüchner/© Heirs of Kaare Klingt 1944)
Hängeleuchten Modell 101 „Laterne“ aus Papier, zusammengenäht (Foto: Anne Schüchner/© Heirs of Kaare Klingt 1944)

„Nordic Design. Die Antwort aufs Bauhaus“

Eine Reaktion der nordischen Länder auf den deutschen Funktionalismus soll in dieser Schau in den Fokus genommen werden. Anlass bot selbstredend das 100jährige Bauhaus-Jubiläum in diesem Jahr.

Anhand verschiedener Objekte wird der skandinavische Weg der Moderne ab Mitte der 20er Jahre deutlich. Auch die dortigen Designer stetzen sich intensiv mit Ideen des Bauhauses auseinander und interpretieren den Funktonalismus recht eigenständig. Nicht die avangardistische, sondern die maßgeschneiderte Lösung für eine Aufgabe steht hier im Vordergrund.
Vom finnischen Designer Alvar Aalto über den Architekten Sven Markelius aus Schweden bis hin zu den dänischen Designern Hans J. Wegner und Arne Jacobsen verbinden sich alle Produkte über den Funktionalismus mit den nationalen Besonderheiten der jeweiligen Länder. Das Resultat sind Möbel und Gebrauchsgegenstände der 50er und 60er Jahre von zeitloser Klassik.

Außer landesspezifischer Entwicklungen in den den Ländern werden auch Themen wie Kindheit, demokratisches Design und die sogenannte skandinavientypische Gemütlichkeit (Hygge) angerissen und in Form von Objekten, seien es Stühle, Leuchten mit dem perfekten Faltenwurf, Besteck oder Schränke präsentiert.

Besonderen Spaß machen vor allem die futuristische Entwürfe von Verner Panton, Eero Aarnio und Marimekko, die den endgültigen Bruch der nordischen Länder mit dem Funktionalismus markierten.
Hier fühlt man sich in eine Sience-Fiction-Filmwelt katapultiert, die mit hängendem Kugelsessel und einer schaukelnden Jane Fonda in die Annalen einging. Auch das farbenfrohe und großgemusterte Design der Finnen trägt Kultcharakter.

Sessel PK 25 von P. Kjærholm und Egg Chair von A. Jacobson (Foto: AS)
Collage: Sessel PK 25 von P. Kjærholm und Egg Chair von A. Jacobson (Foto: AS)

Die Ausstellung zieht sich über die gesamte zweite Etage und kommt so vielfältig wie abwechlungsreich daher, auch wenn Du einige der umgesetzten Entwürfe wie den Egg Chair durch seinen ikonografische Natur bereits kennst. Aber eine Auseinandersetzung mit den Arbeiten der Finnen, Schweden, Dänen und Norwegern lohnt allemal.

Und wer mit ein wenig „Kleingeld“ in der Tasche vorbeischaut, kann im Erdgeschoss auch Stühle großer Namen, Gläser oder Vasen von Iittala, Servietten oder Socken von Marimekko u.a.m. erwerben. Entweder für sich zu Hause oder für die Liebsten zu Weihnachten.

WANN?
Dienstag -Sonntag 10 bis 18 Uhr
24. und 31.12. geschlossen
1. Januar: 12 bis 18 Uhr

WO?
Bröhan-Museum
Schlossstraße 1a, Berlin-Charlottenburg

LAUFZEIT?
bis zum 1. März 2020

EINTRITT?
8,-/erm. 5,- Euro
jeden ersten Mittwoch im Monat frei

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