Diese Doku ist ein MUST

Man braucht kein Nirvana-Fan zu sein, um sich „Cobain – MONTAGE OF HECK“ anzuschauen. Der Dokumentarfilm von Brett Morgen gewährt uns tiefen Einblick in das Seelenleben von Kurt Cobain, der ursprünglich als Monteur arbeitete und versucht, dem Mythos auf die Spur zu kommen. Gekonnt reiht Morgen 8mm-Aufnahmen aus der Kindheit des Blondschopfes, Interviews von Verwandten und nahestehenden Personen, Demoaufnahmen der Band und Kunstwerken, die Kurt schuf, aneinander.

Der riesige Fundus in einem Lagerraum, zu dem der Regisseur Zugang hatte, ermöglicht ihm so  eine detailgenaue Auseinandersetzung mit dem Künstler. Anhand eines Renderingverfahrens gelingt es, Tagebucheinträge Cobains zu animieren und dem Zuschauer dabei das Auge des Künstlers zu leihen. Besonders großartig umgesetzt sind Kurts Gedanken und Erlebnisse in Gestalt einer Teenager-Comicfigur. Homevideos mit seiner großen Liebe Courtney Love und der gemeinsamen Tochter Francis erzeugen eine besondere Intimität.

Der Regisseur schafft es, die innere Zerrissenheit des Künstlers differenziert herauszustellen. Trotz seiner Verehrung und des kometenhaften Erfolgs leidet Cobain an Minderwertigkeitskomplexen, Ängsten und Magenbeschwerden. Diese versucht er durch Drogen zu kompensieren. Im Frühjahr1996 schluckt er neun Ampullen Rohypnol und landete im Koma. Nur einen Monat nachdem er aus der Klinik entlassen wurde, nahm er sich das Leben.

Der filmgebende Titel „MONTAGE OF HECK“ rührt übrigens von einem Mixtape Cobains, der doppeldeutig rezipiert werden kann.
Ein bewegender, erschütternder und vor allem erhellender Film über die Gedankenwelt des Grungemusikers Cobain.

 

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