Tatortreiniger Bjarne Mädel (Foto: MDR)
"Tatortreiniger" Bjarne Mädel in Aktion (Foto: MDR/imago)

Bjarne Mädel als „Tatortreiniger“

Sachlich gesehen verstehen sich Tatortreiniger als Fachkräfte, die eine professionelle Beseitigung von Blut, Körperflüssigkeiten, Exkrementen und Geweberesten an Unfall- oder Leichenfundorten nach einem natürlichen Tod oder Unglücksfall, aber auch nach Suizid, Suizidversuch und Verbrechen durchführen.

Bei Heiko Schotte ist das nicht ganz so nüchtern zu betrachten. Zwar bezieht er eine recht pragmatische Position zum Tod und erklärt sich seinen Mitmenschen mit: „Meine Arbeit fängt da an, wo sich andere vor Entsetzen übergeben“. Aber bei seinem Job trifft er immer auf Angehörige oder Bekannte der Verstorbenen, die ihm verdeutlichen, dass an so einem Menschen vielleicht doch mehr dran ist.

Bjarne Mädel lernt so Menschen aus verschiedensten Schichten und Gruppen kennen, auf die er ansonsten wohlmöglich nie getroffen wäre. Sei es eine Prostituierte, deren guter Kunde gerade die Kurve gekratzt hat, sei es ein Schriftsteller mit Schreibblockade, sei es ein glühender Dritte-Reich-Verehrer oder auch ein Möchtegern-TV-Starlet, dem nichts peinlich ist.

Mit seinem lakonischen Humor begegnet Fußballfan Schotty diesen meist aberwitzigen Situationen auf skurrile Weise. Und es ist einfach großartig mitanzusehen, was der flinkzüngige, leicht verschrobene Norddeutsche im weißen Plastikoverall daraus macht.

Nicht umsonst ist die vom NDR produzierte Serie mit dem Deutschen Fernsehpreis für die beste Comedy-Serie nominiert.

Und da Du ja jetzt schön zuhause bleiben sollst, ist dies eine wunderbare Gelegenheit, sich bei den sieben Staffeln die Zeit zu vertreiben und dabei noch auf Köstlichste zu amüsieren. Denn, schaltest Du das Radio ein, gibt es kaum Anlass dazu.

Alle Folgen in der Mediathek des Norddeutschen Rundfunks.

Produktion: 2011
Buch: Ingrid Lausund
Musik: Carsten Meyer

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