Architekt Günther L. Eckert (1927-2001) verfolgte in den 80er Jahren die Utopie, dass eine oberirdische Röhre, die die Erdkugel umspannt, als Lebensraum für die gesamte Menschheit dienen könne. Mit einem technisch präzisen Entwurf wollte er nachweisen, dass dann die gesamte Menschheit in Wohlstand auf der Erde lebt, ohne diese weiter auszubeuten. Die Röhre, Kontinuum genannt, sollte alle bis zu dem Zeitpunkt realisierbaren Technologien zu einem in sich geschlossenen Regelkreis zusammenführen. Dabei zielte Eckert jedoch nicht vorrangig auf das architektonisch-technische Konstrukt, sondern hoffte, dass die Menschen ihr „Ich“ zugunsten eines „Wir“ aufgeben und sich auf ein von allen gemeinsam getragenes Projekt verständigen könnten.
Im Angesicht des Klimawandels, endlicher Ressourcen und politischer Umbrüche sehen wir einmal mehr, dass seine Überlegungen nichts an Aktualität verloren haben. Vor diesem Hintergrund veranschaulicht das Projekt umso mehr die Veränderungen, die wir im Verhältnis zur Natur als Quelle und Grundlage unseres Lebens an den Tag legen müssen.
Die Ausstellung präsentiert nun 60 von 100 Blättern, die das Manuskript umfasst, mit handschriftlichen Texten, Skizzen, Zeichnungen und Berechnungen. Ergänzt wird das Ganze durch eine Übersicht der wichtigsten städtebaulichen Utopien vom Mittelalter bis in die Gegenwart.
ZU SEHEN:
Architektur Galerie Berlin
Karl-Marx-Allee 96, Berlin-Friedrichshain
VERNISSAGE:
Do, 18. Januar 2024, 19 Uhr
Begrüßung durch Ulrich Müller von der Architektur Galerie, die Einführung gibt Kurator Michael Fehr
LAUFZEIT und ÖFFNUNGSZEITEN:
19. Januar – 2. März 2024
Dienstag bis Freitag von 14 – 19 Uhr
Samstag von 12 – 18 Uhr
BEGLEITPROGRAMM:
Gespräch zur Ausstellung: Mi, 14. Februar 2024, 19 Uhr
mit Jörg H. Gleiter TU Berlin, Tobias Walliser von LAVA Architects
Sandra Meireis, TU Berlin moderiert den Abend