Erica Jong intown

Die Heldin meiner Jugend und Ikone aus Amerika, Erica Jong, ist in der Hauptstadt zu Gast. Wer hat sie nicht verschlungen, die kurzweilig-erotischen Romane ihrer Isadora-Triologie. Eines ihrer bedeutendsten Bücher zur sexuellen Befreiung der Frau schuf Jong, die an der Columbia University Englische Literatur studierte, gleich mit dem ersten Band: „Angst vorm Fliegen“ von 1973. Es folgten vier Jahre später „Rette sich wer kann“ und „Fallschirme und Küsse“ nochmal sieben Jahre danach. Vor Tabus schreckt die junggebliebene Mitsiebziegerin noch immer nicht zurück. In ihrem neuen Buch widmet sie sich einem Thema, das vor niemandem halt macht und das in den gesellschaftlichen Diskurs gestellt werden kann: Dem Altern.

Die erstaunlich offenen Zeilen in „Angst vorm Sterben“ erzählen von der waschechten New Yorkerin Vanessa Wonderman, attraktiv, klug und weise. Diese Stadtpflanze blickt mit ihren 60 Lebenslenzen auf ein Leben zurück, das stets eigenständig und frei war und auch noch lange so bleiben soll. Die Heldin wehrt sich mit Humor und Vehemenz gegen die Vergänglichkeit der Tage. Sie begegnet dem Tod der eigenen Eltern, an ihrer Seite ein 20 Jahre älterer Ehemann und ihre Tochter. Vanessa erfährt zwar, dass man natürlichweise Angst vor dem Sterben haben, doch auch, dass das Leben im Alter mit Liebe, Sex und Selbstbestimmung erfüllt sein kann. Herausgekommen ist ein reifes Alterswerk, in der die Beststellerautorin einmal mehr Mut vermittelt und mit sich mit Lakonie, Weisheit und Heiterkeit dem letzten Lebensabschnitt hingibt.

Samstag, 19.03.2016, 20.00 Uhr
Literaturwerkstatt Berlin / Haus für Poesie  in der Kulturbrauerei, Knaackstr. 97, Prenzlauer Berg
Moderation: Ursula März
Eintritt: 12 Euro

Lesung nebst Gespräch findet im Rahmen des Festivals Literatur: BERLIN 2016 statt. www.literatur.berlin
Das Buch erschien im  S. Fischer Verlag und kostet 19,99 Euro.

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