Zugegebenermaßen liegt Heiligensee nicht gerade um die Ecke. Aber das dortige Bezirks-Museum beherbergt gerade ein Juwel und ist auf jeden Fall eine Reise wert! Hier wirst Du auf anregende Weise mit dem Leben von Hannah Höch vertraut gemacht.
Man kennt die Künstlerin als klassische Dada-Vertreterin und Collagistin. Aber hier zeigen sich noch viel mehr Facetten der als Anna Therese Johanne 1889 in Gotha geborenen Kunstschaffenden.
Beispielsweise nehmen einen wunderbare Naturmotive gefangen oder auch Minitaturen, sogenannte Minis, drei- bis vier Zentimeter große Bildchen, die Höch eigens entwickelte.
Ihre erste Klebearbeit entsteht 1907, und im Alter von 23 beginnt Höch, sie sich dann nur noch Hannah nennt, ein Studium an der Kunstgewerbeschule in Charlottenburg. Später arbeitet sie als Entwurfszeichnerin in der Handarbeitsredaktion des Ullstein-Verlags. Und wohnt lange in Friedenau. Neben Bekanntschaften wie Georg Grosz und Richard Huelsenbeck macht sie auch die von Raoul Hausmann, in den sie sich schwer verliebt. Leider steht der ebenfalls DaDaKünstler nicht zu ihr, und kriegt eine Trennung von seiner Ehefrau nicht hin.
Dieses und vieles mehr erfährst Du in der liebevoll kuratierten Ausstellung, die unterschiedliche Schaffensperioden Höchs beleuchtet und natürlich auch bebildert. Ganz idyllisch geht es auch in ihrem Haus in Heligensee (An der Wildbahn 33) mit wild wuchernd romatischem Garten, den sie liebt, zu. Hier wohnt sie fast 40 Jahre lang, und überlebt dort Kriegsjahre und Nazidiktatur.
Die Ausstellung ist noch bis zum 9. Dezember zu sehen. Unbedingt vorbeischauen!
Museum Reinickedorf
Alt-Hermsdorf 35
Berlin Reinickendorf
S Hermsdorf
Öffnungszeiten
Montag – Freitag 9.00–17.00
Samstag geschlossen
Sonntag 9.00–17.00
Eintritt
frei!