Arbeiter im Tagebau, Borna (Foto: AS/Stefan Moses)
Arbeiter im Tagebau, Borna (©Stefan Moses)

Ostdeutsche Porträts von Stefan Moses

Foto: Arbeiter im Tagebau, Borna ©Stefan Moses

Der ursprünglich aus Niederschlesien stammende Moses (2018 gestorben), machte in Breslau seine Fotografenausbildung und siedelte 1950 nach München um. Von dort konnte er den Osten Deutschlands bereisen und fotografieren, was ihm lange ein innerstes Bedürfnis war. Allerdings wurden seine Anträge auch immer wieder abgelehnt.

Anfang der 1960er Jahre nahm Stefan Moses eine Serie zu den Deutschen auf, durch die er zu einem der bedeutendesten Porträtfotografen im Land wurde. Seine Schwarz-Weiß-Aufnahmen zeigen Menschen verschiedener Berufsgruppen, die im Freien vor einem grauen Tuch posieren.

Zur Vervollständigung der Serie bereiste Moses 1989/90 die untergehende DDR. Hier fotografierte der Bundesverdienstkreuträger wieder berufstätgige Deutsche und erstmals auch Prominente aus Kultur und Politik wie Stefan Heym, Heiner Müller oder Wolfgang Thierse. Das große graue Tuch kannst Du auch ab und zu auf den Bildern entdecken, es nimmt Bezug auf die Fotos aus den 60ern.

Autor Stefan Heym (Foto: AS/Stefan Moses)
Autor Stefan Heym (Foto: AS/Stefan Moses)

Die ausgestellten Porträts sind mit Landschaften, bekannten Straßen, Institutionen oder Privatwohnungen verwoben, sodass der dokumentarische Aspekt der Aufnahmen betont wird. Wer diese Zeit miterlebt hat, wird sich gänzlich zurückversetzen können und ein wenig (n)ostalgisch werden.

Junge Köchin mit zwei Schüsseln in der Hand (Foto: AS/Stefan Moses)

Sei es, schaut man dem Stadtplaner in Dessau zu oder fragt sich, was die fesche Köchin aus Cottbus unter ihrem Kittel trägt.

Stadtplaner Dessau (Foto: AS/Stefan Moses)
Stadtplaner Dessau (Foto: AS/Stefan Moses)

„Stefan Moses – Abschied und Anfang zeigt im Weißen und Schwarzen Saal als auch im Flur der dritten Museums-Etage Moses Arbeiten. Die Schau bildet eine gelungene Reminiszenz zum 30-jährigen Mauerfall-Jubiläum und ist historisches Protokoll zugleich. In so erwartungsvolle und offene Gesichter wirst Du so bald nicht wieder blicken.

WANN?
Dienstag -Sonntag 10 bis 18 Uhr
24. und 31.12. geschlossen
1. Januar: 12 bis 18 Uhr

WO?
Bröhan-Museum
Schlossstraße 1a, Berlin-Charlottenburg

LAUFZEIT?
bis zum 19. April 2020

EINTRITT?
8,-/erm. 5,- Euro
jeden ersten Mittwoch im Monat frei

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