Till Butterbach als Hans und Anna König als Anna (Foto: W-film/tellfilm)
Filmstill Till Butterbach als Hans und Anna König als Anna (© W-film/Tellfilm)

Open air: Die Hannas

Der Gewinnerfilm des Festivals Achtung Berlin feierte am vergangenen Freitag seine Berlinpremiere und läuft nun regulär im Kino.

„Die Hannas“, das sind Hans und Anna. Das Paar, seit gefühlt ewigen 15 Jahren glücklich zusammen, ist weder hipp noch posh, weder in der Werbe- noch Medienbranche tätig, sondern ist ein bodenständiges, in den Dreißigern-Paar mit einer gemeinsamer Leidenschaft. Um Joggen geht es nicht, soviel sei verraten.

Das Duo macht einfach alles zusammen, und die Freunde haben sich deswegen den schönen, wenn auch nicht sonderlich kreativen, Namen für die beiden ausgedacht. Ihre Beziehung läuft gut, der Jahre wegen leicht eingeschlafen. Umso spannender wird es dann, als sowohl Anna als auch Hans eine Frau kennenlernen und sich jeweils in eine heiße Affäre mit den etwas durchgeknallten Schwestern Nico und Kim stürzen. Natürlich weiß erstmal keiner von beiden um die Seitensprünge des anderen. Aber die Liebeleien werden zunehmend ernster und auch die Frage, wie es weiter gehen soll, drängt sich auf.  Beide fahren gefühlstechnisch nun Achterbahn, denn auch Nico und Kim verbindet etwas aus der Vergangenheit,  wovon die Hannas erstmal keinen Schimmer haben.

Der Komödie von Julia C. Kaiser, aus deren Feder auch das Drehbuch stammt, gelingt es, alle Beziehungen mit großer Selbstverständlichkeit zu erzählen. Dass dabei die eine oder andere Meta-Ebene eingebaut ist, lässt sich augenzwinkernd hinnehmen. Und so entpuppt sich das Schauspiel als internationaler Beziehungsfilm, der es einem gar nicht mehr so leicht macht, sondern erstaunlich realistische Ansätze mitbringt und sich mit der komplexen Frage, wie man leben und lieben soll, auseinandersetzt. Dabei effektvoll mit der Farbgestaltung spielend und von einem Soundtrack unterlegt, der sich als stringend und passend erweist. Die knapp 100 Minuten sind rassant und ungewöhnlich in Szene gesetzt, größtenteils im Wedding gedreht,  – wobei das hätte auch Kopenhagen, Barcelona oder London sein können. Und sich wohltuend von anderen deutschen Beziehungskomödien abhebt.

Regisseurin Julia C.Kaiser (Foto: Anne Schüchner)
Regisseurin Julia C.Kaiser (Foto: Anne Schüchner)

Das „C“ steht übrigens für Cornelia, aber ich finde,  Julia passt bei weitem besser zu ihr.

WANN?
Berlinpremiere:
Fr, 4.8., 20 Uhr
in Anwesenheit der Regisseurin und des Teams

Do, 10.8., 21 Uhr
in Anwesenheit der Regisseurin

WO?
Freitag:
Kino in den Hackesche Höfen
Rosenthaler Str. 40-41

Donnerstag:
Freiluftkino Friedrichshain
Landsberger Allee 15,
Eingang im Volkspark Friedrichshain

ab Donnerstag, 10.8.  in verschiedenen Berliner Kinos wie Acud, b ware Ladenkino, Babylon, Hackesche Höfe u.a.

Regie:
Julia C. KaiserDarsteller:
Anna König – Anna
Till Butterbach – Hans
Ines Marie Westernströer – Nico
Julia Becker – Kim
Christian Natter – Florian
Anne Ratte-Polle – Lisa

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