Vivian Maiers fotografischer Blick

Vivian Maier, 1926 in New York als Tochter europäischer Einwanderer geboren, war über vierzig Jahre lang als Kindermädchen tätig.  Irgendwann erkor sie die Fotografie zu ihrer Leidenschaft. Immer mit ihrer Rolleiflex um den Hals zog sie durch die Straßen von Chicago und New York  und schaffte es auf frappierende Art und Weise, die Stimmung der 1950er und 60er Jahre einzufangen. Das zeigt die Schau „In her own hands“ ab Dienstag im Willy-Brandt-Haus.

Paar (©Vivian Maier)
Ihren Fokus richtete die grazile Frau meist direkt und unvermittelt auf das Objekt und mit einer Intuition, die präzise saß, können ihre Fotos Geschichten von sowohl von banalen Dingen des Lebens als auch von besonderen Momenten des Alltags erzählen. Als eher scheue Person war sie stets darauf bedacht, sich und ihr Werk vor Blicken zu schützen. Ein abschließbares Zimmer war beispielsweise eine ihr wichtige Forderung an neue Arbeitgeber.

 Farbaufnahme mit gelben Blumen(©Vivian Maier)

In der Ausstellung desweiteren zu sehen, sind Super-8-Aufnahmen von Straßenszenen oder Veranstaltungen, die die Fotografin mit dem diskret beoabchtenden Blick in den 60ern realsierte. Ab Anfang der 70er Jahre wechselte Maier die Technik und sattelte auf Farbfotografie um. Nun benutzte sie eine Laica. Ihr spielerischer Ansatz bleibt aber bestehen.

In der Dokumentation „Finding Vivian Maier“ von John Maloof  und Charlie Siskel wurde ihr bereits 2013 ein Denkmal gesetzt. Der Film macht aufs Charmanteste mit dem Leben dieser geheimnisvollen Unbekannten vertraut.

Binnen weniger Jahre avancierte Maier zu einer bedeutenden amerikanischen Fotografin des 20. Jahrhunderts. Sie wurde sogar in einem Atemzug mit Künstlern wie Diane Arbus oder Robert Doisneau genannt.
Dabei hat sie niemandem ihre über 100.000 Aufnahmen gezeigt und selbst einen Großteil ihres Werkes nie gesehen. Einige tausend unentwickelte Filmrollen fanden sich neben Negativen 2007 bei einer Zwangsversteigerung, auf die der Filmemacher Maloof bei seiner Suche nach historischen Fotos für eines seiner Geschichtsbücher zufällig stieß.

Von der Faszination Vivian Maiers fotografischen Auges kannst Du Dich hier selbst überzeugen.

Vernissage
Dienstag, 25.09.2018, 19.30 Uhr

Öffnungszeiten
Dienstag -Sonntag 12 bis 18 Uhr

Ausstellungzeitraum
26. September 2018 bis 6. Januar 2019

Eintritt
frei, Ausweis erforderlich

Freundeskreis Willy-Brandt-Haus e.V.
Stresemannstraße 28, Kreuzberg
fkwbh.de

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