Filmstill aus der Retrospektive des Filmemachers Sébastien Lifshitz (© S.Lifshitz)
Filmstill aus der Retrospektive des Filmemachers Sébastien Lifshitz (© S. Lifshitz)

Filmreihe von Sébastien Lifshitz

Vielleicht hast Du es ja schon mitbekommen, seit 17. September präsentiert das C/O Berlin die neue Ausstellung mit dem Titel „Queerness in Photography“. Darin geht’s um die fotografische Darstellung von Identität, Geschlecht und Sexualität. Anhand historischen Bildmaterials, das das Fotografierens als Akt der Identitätsfindung zeigt, über einen einzigartigen Safe Space bis hin zu aktuellen Ausdrucksformen wird untersucht, ob sozial konstruierte Geschlechter überhaupt noch zeitgemäß sind.

Nun läuft anlässlich dieser Schau auch eine Retrospektive des französischen Filmemachers Sébastien Lifshitz. Seine historische Fotosammlung Under Cover . A Secret History of Cross-Dressers ist ebenfalls bei C/O zu begutachten. Der 54-jährige Regisseur und zweifacher Teddy-Gewinner setzt sich sich seit vielen Jahren mit queeren und trans Themen auseinander.

Die jüngere Schwester des Delphi lädt nun zum Screening einiger seiner Filme aus den vergangenen 20 Jahren,
darunter Meilensteine des französischen Queer Cinema sowie neuere Dokumentarfilme: „Casa Susanna“ (2022),“Come Undone/Sommer wie Winter“ (2000) oder „Wild Side“ (2004). In diesem Drama geht es um Transfrau Stéphanie, die als Prostituierte in Paris arbeitet. Weil ihre Mutter schwer erkrankt, reist sie zurück in ihre Heimat, die sie vor 17 Jahren als Pierre verlassen hat. Der Film beleuchtet auf behutsame Weise das Schicksal drei Entwurzelter, die sich im rauen Pariser Rotlichtmilieu annähern und schließlich zu einer Ersatzfamilie zusammenwachsen. In „The Invisibles/Die Unsichtbaren“ (2012) erzählen queere Protagonisten, wie sie sich Ende der 1960er Jahre ihren Platz in der Gesellschaft erkämpften. Lifshitz drehte den Film mit ihnen zu einer Zeit , in der sich viele als Gegner der gleichgeschlechtlichen Ehe in Frankreich positionierten. „Bambi“ (2013) bebildert die Geschichte Marie-Pierre Pruvots, die es nie akzeptieren konnte, als Mann geboren worden zu sein und die ihr Leben, zunächst als Kabarettstar, später als Lehrerin, mit eigenen Idealen füllt. Last but not least: Mit der Doku „Little Girl/Kleines Mädchen“ (2020) gelingt Lifshitz ein bewegendes Porträt von Sasha. Die Siebenjährige wusste schon immer, dass sie ein Mädchen ist, auch wenn sie als Junge geboren wurde. Dafür, dass sie von ihrem sozialen Umfeld als Mädchen anerkannt wird, muss sie hart und ausdauernd kämpfen.

Das berührende Porträt der achtjährigen Sasha,

WANN
Mi, 5.Oktober 22 – So, 6. November 22
jeweils donnerstags am Abend und sonntags am Vormittag

Wild Side: 13.10., 18 Uhr und 16.10., 11 Uhr
Die Unsichtbaren: 20.10. ,18 Uhr, 23.10., 11 Uhr
Bambi: 27.10., 18 Uhr und 30.10., 11 Uhr
Little Girl: 3.11, 18 Uhr und 6.11., 11 Uhr

WO
Kino delphi LUX
Yva-Bogen, Kantstraße 10
Berlin-Charlottenburg

TICKETS
online oder bei delphi LUX
für 12 Euro/erm. 11 Euro

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