Kabarett-Theater DISTEL | Wer hat an der Welt gedreht | v.l. Stefan Martin Müller, Nancy Spiller, Frank Voigtmann, Matthias 'Felix' Lauschus | © Robert Jentzsch
Wer hat an der Welt gedreht | v.l. Stefan Martin Müller, Nancy Spiller, Frank Voigtmann, Matthias 'Felix' Lauschus, Foto: Robert Jentzsch

Kabarett: Ist es wirklich schon so spät?

Das am Samstag frisch gestartete Distel-Programm „Wer hat an der Uhr“, … äh, pardon: „Wer hat an der Welt gedreht?“ knüpft an den Publikumserfolg der letzten Jahre von „Skandal im Spreebezirk“ an. Im Gegensatz zum rosaroten Panther betreten hier echte Menschen die Bühne. Zentrale Fragen kreisen darum, was Satire heute noch zu bieten hat, sind es neue Erkenntnisse, pure Ablenkung, bloße Unterhaltung, oder kann noch aufgeklärt werden?

Das Setting für „Wer hat an der Welt gedreht“ ist der erste Probentag der neuen Kabarett-Show. Zu den heiß diskutierten Themen gehören unter anderem die drohende Energieknappheit, Dauer-Pandemie, der Anstieg der nach Deutschland flüchtenden Asylbewerber oder die nicht wirklich funktionierende Globalisierung. Das Ensemble ist sich darüber keineswegs einig, wie mit den Problemen umgegangen werden soll. Es wird kontrovers diskutiert, sich lebhaft in Szene gesetzt.
Insbesondere liefert Elon Musk mit seiner Tesla-Produktion in Brandenburg hier gutes Futter. Unerwartet erfrischend erweist sich die Idee, die Olsenbande mit Kopf Egon/Elon in die heutigen Verhältnisse zu transformieren. Nancy Spiller gibt Yvonne – die Ehefrau des Kleinganoven Kjelds – mit einem grandiosem Aufritt inklusive passender Intonation und original rosa Kostüm.

Weiter geht die rasante Reise durchs Programm, das Elektromobilität, Massentierhaltung, Fridays for Future, Klimawandel und Sex im Alter touchiert. Zu letzterem haben sich die beiden Autoren Robert Schmiedel und Frank Voigtmann ein Buchkapitel „Wir Männer vom Kollwitzplatz“- inspiriert von OLs Cartoons der 90er – ausgedacht, das das Zwerchfell ordentlich stimuliert. Hervorragend skizziert hier Stefan Martin Müller das sehr eigene Verhältnis von zumeist schwäbischen Zugezogenen, denen die Ehefrauen abhanden kamen, aber nun Platz für neue, um die dreißigjährige Freundinnen machten.

Die knapp zweistündige Unterhaltung bietet einen fast zu reichlich gedeckten Tisch aktueller Gerichte. An Pfeffer wurde nicht gespart, eine Vielzahl an Köstlichkeiten macht den Abend zu einem (Gaumen-) Schmaus, bei der die musikalische Darbietung nicht zu kurz kommt. Zu dem altbewährten Schauspielertrio gesellen sich als perfekte Ergänzung die beiden Künstler Simon am Klavier und Janek am Schlagzeug.

WEITERE AUFFÜHRUNGEN:
Die, 18.10. – Fr, 21.10.2022, 19.30 Uhr
Do, 29.12. , 19.30 Uhr
Fr, 30.12., 16.30 + 20 Uhr
Sa, 31.12., 16.30 + 20 Uhr
Fr, 6.1.23, 19.30 Uhr
Sa, 7.1.23, 16.30 + 20 Uhr

LOCATION
Kabarett-Theater DISTEL
Friedrichstraße 101
10117 Berlin
www.distel-berlin.de

TICKETS
von 20 – 33 Euro
Kartentelefon: 030/20 44 70

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