Filmstill aus "Mein schönes kurzes Leben" (Foto: DHM/Klaus Lemke)
Filmstill aus "Mein schönes kurzes Leben" (Foto: DHM/Klaus Lemke)

Mein schönes kurzes Leben

Das Zeughauskino hat mal wieder tief im Fernseharchiv gestöbert und ein Funstück in Schwarzweiß ausgegraben: Klaus Lemkes 1970, hauptsächlich mit Freunden in München gedrehter Film, in dem es darum geht, den Zwängen der Gesellschaft zu entfliehen und auch jenseits von Leistungsdenken und konservativen Ansprüchen sein Glück finden zu können. Mein schönes kurzes Leben erzählt lakonisch die Geschichte des jungen Mischas, der sich gern durch den Tag und die Welt treiben lässt und versucht, als Dealer seine Mark zu machen. Arbeit, Leistung, Erfolg und Besitz interessieren ihn wenig. Der schöne Mischa lebt außerhalb und distanziert dieser Gesellschaft. Auch sonst scheint der  etwas mundfalule junge Mann nicht vom Ehrgeiz gepackt, entwickelt jedoch eine ungewohnte Energie, als er sich in eine schöne Sängerin verliebt.

Vor inzwischen fast 50 Jahren ging die Meinung der Kritiker zu dem Film weit auseinander. Oft beklagt wurde, Lemke habe nichts zu Ursachen und Hintergründen gesagt, sondern eine bloße Milieustudie, mit fast zu ästhetischen Bildern abgeliefert. Nun kannst Du Dir in der gut einen Stunden ein Bild aus heutiger Sicht machen und erleben, ob die Kamera von Bernd Fiedler noch die gleiche Sogwirkung ausübt wie in den Siebzigern und der sozialkritikische Aspekt beim Publikum ankommt.

WANN?
So, 11.12., 20.30 und am Mi, 14.12., 20 Uhr

WO?
Zeughauskino im DHM, Unter den Linden 2, Berlin-Mitte (Eingang an der Spreeseite)

EINTRITT
frei

KREDITS
BRD 1970
Regie und Buch: Klaus Lemke
Kamera: Bernd Fiedler, Mustik: The Can
Darsteller: Michael Schwankhart, Claudia Littmann, Sylvie Winter, Dennis Heinrich, Eberhard Maier, Bernd Theobald, Sylvia Kekulé, Eva Pampuch, Sigi Graue, Peter Berling,
Dauer: 67 min

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert