Vernissage mit Zoom-Schalte zu Thomas Höpkers Frau Christiane, (Foto: AS)
Vernissage mit Zoom-Schalte zu Thomas Höpkers Frau Christiane, (Foto: AS)

Höpkers persönliche Geschichte

Wie kaum ein anderer prägte der Fotograf Thomas Höpker, der im Alter von 14 Jahren seine erste Plattenkamera vom Vater geschenkt bekam, den Bildjournalismus in Deutschland. Seine Fotoreportagen führten ihn um den Globus. Er war in Krisengebieten dieser Welt, porträtierte Städte wie New York oder Rom in einprägsamen Ansichten und dokumentierte in den 70er Jahren den Alltag in der DDR, weil seine Frau als westdeutsche Journalistin dort arbeiten durfte. Dabei stellte Höpker stets die Menschen, denen er auf seinen unzähligen Reisen begegnete, in den Mittelpunkt seiner Arbeit, dessen Ausstellung Intimate History Katharina Mouratidi kuratierte.

Als Fotoreporter war Thomas Höpker ab den 1950er Jahren für die Münchner Illustrierte tätig, später für das Magazin Kristall und schließlich für den Stern. Bereits zu Beginn seiner Karriere als Fotograf sah er seine Aufgabe darin, „im engen Kontakt mit der Zeit zu leben, das Gegenwärtige zu ergründen und zu enträtseln.“ Seine ab 1974 in der DDR entstandenen Reportagen sind eindrückliche Zeugnisse der Zeitgeschichte: Durch die Möglichkeit, seine in Ost-Berlin akkreditiere Ehefrau zu begleiten, war er einer der wenigen Korrespondenten, die das Leben in der DDR über mehrere Jahre festhalten konnten. 1976 zieht er nach New York und wird 1989 als erster deutscher Fotograf Vollmitglied der Agentur MAGNUM-Photos, deren Präsident er von 2003-2006 ist.

Gern bezeichnet Thomas Höpker sich selbst ganz bescheiden als Auftragsfotograd, als ‚Bilderfabrikant‘. Als einer, der sich für nichts Geringeres als für die Wirklichkeit interessiert, für die Wahrhaftigkeit des Augenblicks. Intimate History vermittelt das Interesse Höpkers an gesellschaftlichen Themen und sein Einfühlungsvermögen in die von ihm portraitierten Menschen. Authentizität und die fotografische Zeugenschaft sind die prägenden Konstanten seines Schaffens. Unaufgeregt, subtil und fern von Sensationslust wurden viele seiner Aufnahmen durch ihre präzise Bildgestaltung und ihre dichten Bildaussagen zu zeitlosen Ikonen der sozialdokumentarischen Fotografie.

2014 wird Thomas Höpker in die Leica Hall of Fame aufgenommen. Dank ihrer künstlerischen Qualität und zeitgeschichtlichen Bedeutung werden seine Fotografien heute weltweit in Ausstellungen und Museen präsentiert.
Aus der Fülle seines Lebenswerkes präsentiert Höpker hier in Kreuzberg zahlreiche international bekannte Aufnahmen sowie nie gezeigte Arbeiten wie beispielsweise stimmungsvolle Bilder aus Italien 1956 im Stil des Neorealismus, Antonioni und De Sica lassen grüßen, gleich links, wenn man reinkommt

WO:
f³ – freiraum für fotografie
Waldemarstraße 17
10179 Berlin

WANN:
bis 7. Mai 2023
Ausstellungsführung: jeden ersten Sonntag im Monat, 11 Uhr
Weitere Termine: 5. März, 2. April, 7. Mai 2023

Mi, 19. April 2023 , 19 Uhr – Fotoführung und Drinks -Eintritt 15 € | ermäßigt 10 €.
Die Anzahl der Teilnehmenden ist begrenzt, Vorabbuchung unter https://fhochdrei.org/tickets/

FÜR:
8 €/ erm. 5 €. Eintritt

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