Im Sommer 2012 lesen Schauspielerin Mélanie Laurent (die man vor allem aus „Inglourious Basterds“ kennt) und der französische Aktivist Cyril Dion in der Zeitschrift „Nature“ eine Studie, die den Zusammenbruch unserer Zivilisation in den nächsten 40 Jahren prognostiziert. Diesem Horror-Szenario wollen die beiden keinesfalls zum Opfer fallen und beschließen, sich des Themas in einem Dokumentarfilm anzunehmen. Dabei merken sie, dass die bisher bestehenden Ansätze nicht unbedingt ausreichen, um einen breiten Teil der Menschen zum Handeln zu bewegen. Also machen sich Laurent und Cyril auf den Weg und reisen in zehn verschiedene Länder. Sie sprechen mit Experten und besuchen weltweit Projekte und Initiativen, die alternative ökologische, wirtschaftliche und demokratische Ideen verfolgen.
Das sind beispielsweise das Eherpaar Perrine und Charles Hervé-Gruyer, die in Frankreich eine kleine Farm betreiben; der sympathische Gründer der Transition Towns Bewegung Rob Hopkins, der erkärt, wie eine lokale Währung funktioniert; ein ehemaliger Bürgermeister von Kutthambakkam, der unterschiedliche Kasten in seinem Dorf nebeneinander wohnen lässt oder Kari Louhivuori, Direktor einer Gesamtschule in Finnland, der die beindruckend unbürokratische Philosophie ihrer Bildungseinrichtung demonstriert.
All diese Beispiele machen Mut und sind großartig recherchiert. In 120 Minuten und fünf Kapiteln – Nahrung, Erdöl, Wirtschaft, Demokratie und Bildung – wird verdeutlicht, was an unserem System kaputt ist und welche Alternativen es gibt.
Am Ende des Films will man tatsächlich Teil des Ganzen sein und mitmachen. Ein mutiges, aufschlussreiches und längst überfälliges Werk. Fazit: Geht alle rein und helft, dass die Welt eine bessere wird!
Derzeit läuft die Dokumentation in folgenden Kinos: berlinonline.de
Am Montag, 27.6., um 20.15 Uhr gibt es einen Leckerbissen: Im Filmtheater am Friedrichshain, Bötzowstraße 1-5, wird nach der Aufführung Dr. Vandana Shiva zu Gast sein. Die bekannte Ökoaktivistin und Trägerin des alternativen Nobelpreises diskutiert zusammen mit Landwirtschaftsaktivistin und Köchin Sarah Wiener sowie Barbara Unmüßig vom Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung die Themen des Filmes.